Was ist eine Versicherungsprämie?
Bei der Versicherungsprämie handelt es sich um einen monatlich, quartalsweise oder jährlich zu zahlenden Beitrag, der die Gegenleistung des Versicherungsnehmers für den Versicherungsschutz darstellt. Wie hoch die Prämie ausfällt, ist nicht einheitlich festgelegt, sondern wird vom Versicherer nach einer ausführlichen Risikoprüfung und anhand weiterer Faktoren, etwa der Höhe der Leistung, berechnet.
Beim Abschluss einer Versicherung schließen Sie mit der Versicherungsgesellschaft einen Vertrag ab. Sie erhalten die Absicherung eines bestimmten Risikos für einen festgelegten Zeitraum – das ist die Leistung der Versicherung. Ihre Gegenleistung besteht darin, zunächst alle geforderten Angaben für die Risikoprüfung zu machen und später die Versicherungsprämie zu zahlen.
Die Versicherungsprämie bzw. der Beitrag ist also der Gegenwert, den der Versicherer für die Absicherung Ihres individuellen Risikos errechnet hat.
Wann muss die Versicherungsprämie gezahlt werden?
Grundsätzlich wird die erste Prämienzahlung mit dem materiellen Versicherungsbeginn fällig. Materieller Versicherungsbeginn ist der Zeitpunkt, ab dem der Versicherungsschutz laut Ihrer Police greift. Der Versicherer ist nach dem VVG und der VVGInfoV verpflichtet, Ihnen diesen Zeitpunkt bereits vor wirksamem Vertragsabschluss mitzuteilen.
Haben Sie Ihre Police zum 01.10. abgeschlossen, wird der erste Beitrag hier fällig. Abweichende Vereinbarungen sind möglich, in der Praxis aber unüblich. Haben Sie Prämien gezahlt, bevor Sie versichert waren, muss der Versicherer sie wieder auszahlen oder verrechnen.
Nach welchen Faktoren richtet sich die Höhe des Beitrags?
Nach welchen Faktoren sich die Höhe des Beitrags richtet, hängt in erster Linie von der Art der abzuschließenden Versicherung ab. Da jede Police ein gewisses Risiko abdeckt, muss der Versicherer im Zuge des Abschlusses prüfen, wie hoch das Risiko im entsprechenden Einzelfall ist.
Dabei gilt die einfache Formel: Je größer das abzusichernde Risiko, desto höher der Beitrag.
Bei Lebensversicherungen, sowohl Erlebens- als auch Todesfallpolicen oder der Berufsunfähigkeits- und der Unfallversicherung hängt die Höhe der Versicherungsprämie maßgeblich von diesen Punkten ab:
- Alter der zu versichernden Person
- Gesundheitszustand und Vorerkrankungen
- Gesundheitshistorie, Behandlungen der letzten Jahre
- Alltagslaster wie Alkohol- und Tabakkonsum
- Zusatzrisiken wie ausgeübter Beruf, Sportarten
Nach internen Methoden berechnet der Versicherer das individuelle Risiko, nach dem sich dann wiederum die zu zahlende Versicherungsprämie richtet. An vielen Faktoren können Sie als Versicherungsnehmerin oder Versicherungsnehmer aber auch selbst etwas ändern:
- Schließen Sie die Versicherung möglichst früh ab. Hier sind Sie jünger und im Regelfall auch gesünder
- Entscheiden Sie sich für Ihren Traumberuf – ohne Wenn und Aber! Wenn Sie aber bereits wissen, dass Sie später einmal einen riskanten Beruf ergreifen, schließen Sie Ihre Police optimalerweise zu einer Zeit ab, in der Sie einer weniger riskanten Tätigkeit nachgehen
- Geben Sie das Rauchen auf. Die meisten Versicherer interessiert nur, ob Sie in den letzten ein bis zwei Jahren vor dem Abschluss der Police geraucht haben
Wichtig ist aber auch, den Abschluss der Versicherung nicht hinauszuzögern, etwa weil der Versicherer nur nach „Behandlungen der letzten fünf Jahre“ fragt. Wenn es schlecht läuft, passiert genau in dieser hinausgezögerten Zeit ein Unfall oder es tritt eine Berufsunfähigkeit ein – und Sie sind nicht versichert.