Was ist eine fondsgebundene Lebensversicherung?
Bei Lebensversicherungen ist zwischen verschiedenen Policenarten zu unterscheiden. Eine davon ist die fondsgebundene Lebensversicherung, die eine Geldanlage in Fonds mit den Vorteilen einer Lebensversicherung kombiniert. Im Gegensatz zu einer reinen Fondsanlage bei einem Broker kommen Sie als Kundin oder Kunde bei der Anlage im „Lebensversicherungs-Mantel“ in den Genuss einer Todesfallabsicherung.
Wie funktioniert die fondsgebundene Lebensversicherung?
Im Endeffekt steckt die Funktionsweise der fondsgebundenen Lebensversicherung bereits in ihrem Namen. Ihre Beiträge und damit das Vertragsvermögen sind an Fonds, die Sie ganz oder teilweise selbst auswählen, gebunden. Fondsgebundene Policen stehen damit wesentlich näher an der Wirtschaft als klassische Lebensversicherungen, die vor allem in festverzinsliche Wertpapiere und sichere Immobilienanlagen investieren.
Um die Nachteile der sogenannten Volatilität (= Marktschwankungen) etwas auszugleichen, werden fondsgebundene Lebensversicherungen gerne mit garantierten Todesfallleistungen verbunden. Stirbt die versicherte Person, erhalten die Hinterbliebenen eine vertraglich festgeschriebene Geldzahlung. So lässt sich bei schlechterer Wirtschaftslage ein Gewinn, bei einem hohen Fondsvermögen aber auch ein belastender Verlust erzielen.
Welche Fonds stehen zur Auswahl?
Leider bieten nur wenige Versicherer die Möglichkeit, in kostengünstige ETFs (= Exchange Traded Funds; börsengehandelte Indexfonds, die etwa dem S&P 500 oder dem DAX folgen) zu investieren. Vielmehr stehen hauseigene Aktien-, Renten- und Immobilienfonds oder die Produkte fremder Gesellschaften zur Auswahl.
Als Versicherungsnehmerin oder Versicherungsnehmer können Sie sich dann aus den verfügbaren Fonds selbst Ihr Portfolio zusammenstellen. Suchen Sie sich optimalerweise einige Produkte heraus, vergleichen Sie sie und informieren Sie sich über die Art und Weise, wie Ihr Geld investiert wird. Nur durch ein solides Grundwissen verhindern Sie, dass Sie das Versicherungsunternehmen über den sprichwörtlichen Tisch zieht.
Der Nachteil: Die Produkte sind in der Regel bereits sehr teuer, zusätzlich verlangt der Versicherer Abschluss- und Verwaltungsgebühren. Selbst ein Fonds mit einer Performance von acht Prozent kann so schnell auf fünf bis sechs Prozent Rendite reduziert werden – über die Laufzeit ein riesiger Unterschied!
Gibt es eine Garantieverzinsung?
Fluch und Segen der fondsgebundenen Lebensversicherung zugleich ist der Garantiezins – denn er ist nicht vorhanden. Ihre Geldanlage hängt ausschließlich von der Entwicklung der gewählten Fonds ab. Das bedeutet auf der einen Seite gute Renditechancen, ist auf der anderen Seite aber mit einem gewissen Risiko verbunden.
Langfristig entwickelt sich die weltweite Wirtschaft, in die Sie mit Ihren Fonds optimalerweise investieren, aber immer positiv. Bei der fondsgebundenen Lebensversicherung ist ein langer Anlagehorizont daher besonders wichtig, auch um den Zinseszinseffekt auszunutzen.
Kombipolice vs. getrennte Absicherung
Fondsgebundene Lebensversicherungen lohnen sich heutzutage kaum noch, da vor allem die hohen Kosten einen spürbaren Teil der Rendite auffressen. Auch das mitversicherte Todesfallrisiko kostet Rendite.