Was ist eine Rendite?
„Rendite“ ist ein Fachbegriff aus der Finanzbranche. Sie sagt aus, welchen Ertrag eine Geldanlage im entsprechenden Zeitraum – in der Regel im Jahr – erwirtschaftet. Bei einer Lebensversicherung sehen Sie anhand der erzielten Rendite, die Ihnen der Versicherer einmal jährlich mitteilt, wie sich Ihre Kapitalanlage, also das Vertragsvermögen, entwickelt hat. Dabei muss zwischen Brutto- und Nettorendite unterschieden werden.
Definition: Der Renditebegriff
Grundsätzlich gibt die Rendite das Verhältnis zwischen eingesetztem Kapital auf der einen und erzieltem Gewinn auf der anderen Seite an. Die allgemeine finanzwirtschaftliche Formel zur Berechnung der prozentualen Rendite lautet daher:
Rendite = Gewinn x 100 / Kapital
Beispiel: Sie haben einen Lebensversicherungs-Altvertrag mit einer jährlichen Garantieverzinsung von vier Prozent. Zu Beginn des Jahres steht das Vertragsvermögen bei 10.000 Euro, am Ende des Jahres bei 10.400 Euro. Sie haben also einen Gewinn von 400 Euro erzielt. Eingesetzt in die Formel (400 Euro x 100 = 4.000 Euro / 10.000 Euro) ergeben sich exakt vier Prozent.
Die Prozentangabe hat dabei einen rein praktischen Nutzen, da es nicht ausreichen würde, lediglich den Gewinn anzugeben. Würden Geldanlagen nur anhand des Jahresgewinns verglichen werden, entsteht schnell die bekannte Situation aus „Äpfeln und Birnen“.
Auch hierzu ein praktisches Beispiel:
- Person A erzielt einen Jahresgewinn von 500 Euro mit ihrer Investition in Aktien
- Person B erzielt einen Ertrag von 250 Euro mit dem Abschluss einer Lebensversicherung
Die Frage, welche der beiden Personen mehr Gewinn erzielt hat, lässt sich nicht ohne weiteres beantworten. Denn es fehlt die Ausgangsgröße, also das eingesetzte Kapital. Möglicherweise hat Person B sogar eine höhere Rendite als Person A erzielt, weil sie nur 30 Prozent der Anlagesumme investiert hat. Um hier die Vergleichbarkeit herzustellen, wird eine Rendite grundsätzlich in Prozent und nicht als absolute Zahl angegeben.
Der Unterschied zwischen Brutto- und Nettorendite
Besonders in der Lebensversicherung ist es wichtig, zwischen Brutto- und Nettorendite zu unterscheiden. Denn nur so lässt sich der Betrag ermitteln, den Sie am Ende tatsächlich erwirtschaftet haben.
- Die Bruttorendite gibt an, wie hoch der erzielte Gewinn insgesamt ausgefallen ist. Der Versicherer bezieht neben dem erzielten Wertzuwachs der Geldanlage auch Überschussbeteiligungen, die er an seine Kundinnen und Kunden auszahlt, in die Berechnung ein
- Die Nettorendite berechnet sich aus der Bruttorendite, wobei hier noch alle einmaligen und laufenden Kosten abgezogen werden. Besonders in den ersten Jahren nach Abschluss der Versicherung kann so eine negative Nettorendite entstehen, wenngleich die Bruttorendite positiv ist
Die Formel für die Berechnung der Nettorendite, die als tatsächlicher Gewinn maßgeblich ist, lautet: Nettorendite = (Gewinn abzüglich Kosten) x 100 / Kapital
Etwas anschaulicher am obigen Beispiel: Sie haben 400 Euro Gewinn mit Ihrer Lebensversicherung erzielt. Dieser Betrag ist die Bruttorendite. Insgesamt zieht der Versicherer aber noch 140 Euro laufende Verwaltungskosten und einen Anteil an den Abschlusskosten, 60 Euro, ab. Unter dem Strich verbleiben als Nettorendite 200 Euro – also nur noch die Hälfte.