Der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) definiert Online Casinos als „öffentliche Glücksspiele im Internet“ (§ 4 Abs.4 GlüStV). Ein Glücksspiel liegt dabei immer vor, wenn die Entscheidung über Gewinn oder Verlust ganz oder überwiegend dem Zufall überlassen ist (§ 3 Abs.1 Satz 1 GlüStV). Online Casinos sind also im Wesentlichen Casinos, die nicht vor Ort, sondern rein online angeboten werden.
Bis 30.06.2021 waren Online Casinos in Deutschland illegal. Auch wenn der Anbieter eine ausländische Lizenz besitzt, gilt für deutsche Spieler der GlüStV. Damit sind die hiesigen Regelungen anwendbar und es spielt keine Rolle mehr, wo der Betreiber seinen rechtlichen oder tatsächlichen Sitz hat.
Seit 01.07.2021 haben Veranstalter die Möglichkeit, eine entsprechende Lizenz für ihr Online Casino zu beantragen. Diese Form des Glücksspiels ist also weiterhin nicht automatisch erlaubt, sondern nur mit entsprechender Genehmigung der zuständigen Behörden (§ 4 Abs.4 Satz 2 GlüStV).
Da zahlreiche Anbieter vor dem 30.06.2021 illegale Online Casinospiele veranstaltet haben, konnten sie niemals einen wirksamen Vertrag mit der Spielerin oder dem Spieler abschließen. Alle Vereinbarungen sind daher von vorne herein als unwirksam anzusehen. Da der Anbieter Gelder der Spieler außerdem ebenfalls nur mit entsprechender Lizenz verwalten darf, können Sie Ihr Geld zurückfordern.
Zahlreiche Urteile, in denen Betreiber von Online Casinos zur Rückzahlung der Spielergelder verpflichtet wurden, zeigen, wie gut Ihre Erfolgschancen stehen:
- LG Neubrandenburg, 09.05.2022, Az. 4 O 264/21: Der Anbieter des illegalen Online Casinos hatte seinen Sitz auf Curacao. Da aber der deutsche GlüStV uneingeschränkt Anwendung findet und die Argumentation des Veranstalters, er habe eine gültige Lizenz, ins Leere lief, bekam der Spieler insgesamt fast 14.000 Euro zurück
- LG Berlin, 18.05.2022, Az. 17 O 29/21: Hier bekam ein Spieler über 60.000 Euro vom Anbieter zurück. Der Veranstalter berief sich auf die fehlende Vereinbarkeit der deutschen Regelung mit dem Europarecht. Auch diese Argumentation lief aber ins Leere, da das BVerwG bereits entschieden hat, dass die Regelungen miteinander vereinbar sind
- LG Konstanz, 12.04.2022, Az. C 3 O 71/22: Auch hier erhielt eine Spielerin etwa 13.000 Euro zurück, weil der maltesische Anbieter des Online Casinos gegen den § 4 Abs.4 GlüStV (alte Fassung) verstoßen hat
Möchten Sie sich Ihre Einzahlungen vom Online Casino zurückholen, bleibt Ihnen der Weg zum Anwalt meist nicht erspart. Damit verbunden sind Kosten, die sie bei einer Niederlage gegen den Anbieter auch nicht mehr zurückerhalten. Außerdem müssen Sie zunächst in Vorleistung gehen, was besonders aufgrund der Dauer vieler Verfahren zur Belastung wird.
Bei helpcheck sieht es anders aus! Beauftragung und Durchsetzung Ihrer Ansprüche laufen bei uns in wenigen Schritten ab:
- Sie machen einige Angaben zu Ihrem Online Casino, vor allem zum Anbieter selbst, Ihrem Wohnsitz und den erzielten Verlusten.
- Ein erfahrener Partneranwalt von helpcheck prüft die Erfolgschancen einer Klage. Dazu fordern wir auch weitere Unterlagen vom Anbieter an, die er nach den Vorschriften der DSGVO herausgeben muss.
- Steht der Anspruch fest, setzen wir ihn durch. Lässt sich keine außergerichtliche Einigung erzielen, erheben wir Klage. Dabei finanzieren wir alle anfallenden Kosten für Prüfung, Ermittlung und Durchsetzung Ihrer Forderung.
- Sie erhalten die Auszahlung des Anbieters. Erst wenn wir erfolgreich waren, fällt eine Provision an. Sie berechnet sich anhand der erhaltenen Rückzahlung.
Grundsätzlich sind alle Anbieter mit Sitz in Europa von der Rechtssprechung betroffen. Hierzu gehören unter anderem folgende Veranstalter:
- 888 Casino
- Bet 365
- Bet-At-Home
- BWIN
- DrückGlück
- Tipico
- William Hill Casino
- Wunderino